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Rendsburg

Am Nord-Ostsee-Kanal

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Reaktion der Bürgermeisterin der Stadt Rendsburg auf die Kritik des Unternehmensverbandes: Redet nicht immer alles schlecht!

In einem Artikel der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung äußert der Unternehmensverband Mittelholstein (UV) am 6. Mai 2022 deutliche Kritik an Rendsburgs Bürgermeisterin Janet Sönnichsen („Keine Konzepte, keine Visionen“). Im Folgenden eine Reaktion aus der coronabedingten Isolation:

„Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich es für richtig halte, wenn man seine Unzufriedenheit zur Sprache bringt. Insgesamt empfinde ich die aktuelle Kritik aus Richtung des UV aber als völlig überzogen. Ich wünsche mir da mehr gemeinsames ,Machen‘ und halte es für wichtig, miteinander statt übereinander zu sprechen. Rendsburg ist meine Heimat. Ich brenne für sie und mit dieser Motivation will ich mich weiter engagieren. Ich freue mich über jeden, der genau wie ich die positiven Seiten von Rendsburg sieht und mit anpackt, um diese sichtbar zu machen. Rendsburg ist eine tolle Stadt mit vielen Initiativen und Einrichtungen, die ihresgleichen suchen. Diese werde ich weiter unterstützen und suche immer den konstruktiven Dialog. Herablassende Kritik bringt uns nicht voran.

Jetzt zu den einzelnen Punkten. Ein zentraler Vorwurf lautet, ich hätte keinen Fahrplan für wichtige Projekte. Diesen Fahrplan gibt es natürlich. Er ist nur für Außenstehende kaum als rote Linie zu erkennen. Aktuell arbeite ich an ganz unterschiedlichen Projekten. Über all diesen steht das gemeinsame Ziel, Rendsburg noch mehr zu dem attraktiven und lebendigen Mittelpunkt für die gesamte Region zu machen. Ich kann nicht laufend über meine Arbeit informieren, denn entscheidend ist die Hintergrundarbeit. Und diese passiert auch. Beispiel Obereiderhafen: Für die kommende Woche ist ein Gespräch mit den Beteiligten und eine Vorstellung des inzwischen sehr konkreten Planungsstands im Bauausschuss am 10. Mai 2022 geplant. Info folgt. Stillstand herrscht hier also nicht, es geht nur eben nicht immer alles so schnell wie es sich einige wünschen und wie auch ich es mir wünsche.

Weiter heißt es, ich zeige keine Aktivitäten zur Innenstadtbelebung. Bevor hier allerdings mangelnde Konzepte und Visionen beklagt werden, sollte man sich um die Sachlage bemühen. Hier ist zuerst das Integrierte Entwicklungskonzept für die Altstadt (IEK) zu benennen. Dieses ist im vergangenen Jahr unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit entstanden und soll nach der Sommerpause verabschiedet werden. Der UV hat sich dazu trotz Anfrage nicht geäußert und damit sein wirkliches Interesse an Konzepten kundgetan. Zudem haben die Förderprogramme Post-Corona-Stadt der Region Rendsburg GmbH (einer Enkelgesellschaft auch der Stadt) und Innenstadtförderprogramm des Landes bereits deutlich sichtbare positive Spuren im Stadtbild hinterlassen. Hierzu wird auf die gesonderte Pressemitteilung verwiesen zum Umsetzungsstand des Förderprogramms. Und nicht zuletzt sei auf den geplanten Umbau des Altstädter Marktes als Wohnzimmer der Altstadt verwiesen, dessen Umbau derzeit für 2023 vorbereitet wird. Die erfolgreiche Umsetzung derart weitreichender Maßnahmen setzt bei allen Beteiligten allerdings ein gewisses Maß an Geduld und Ausdauer voraus, auch wenn es schwerfällt. Auch ich arbeite hoch motiviert am Ziel einer ,Innenstadt zum Wohnen und Verweilen‘, von Anfang an. Und erste Schritte hierhin sind bereits gegangen.

Rendsburg bemüht sich aktuell um die Ausrichtung einer Landesgartenschau. Und ja, es stimmt: Bislang ist „lediglich“ eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. An ihr wird allerdings längst auch intensiv gearbeitet. Bereits in wenigen Wochen soll die Öffentlichkeit beteiligt werden. Info folgt. Wir sind in dieser Sache engagiert und motiviert, doch ohne nachgewiesene inhaltliche und finanzielle Machbarkeit wird es vom Land keinen Zuschlag für eine Landesgartenschau geben. Das sollte jedem einleuchten.

Weiter fordert der UV, ich solle bei der Ausweisung neuer Gewerbegebiete ,Vollgas geben‘. Dies geht natürlich nur dann, wenn ich auch freie Bahn habe. In Rendsburg haben wir allerdings einen sehr limitierten Raum, er ist aktuell schlicht ausgeschöpft. Mit Stadler wird sich hier bald ein neuer Arbeitgeber ansiedeln. Die Restgrundstücke an der Büsumer Straße werden derzeit verkauft, auch an Firmen, die sich erstmals in Rendsburg niederlassen werden. Da für eine gewerbliche Entwicklung die Stadtgrenzen Rendsburgs wie gesagt erreicht sind, haben wir diese mit der Beteiligung an den interkommunalen Gewerbegebieten Rendsburg Port Authority und Entwicklungsgesellschaft Borgstedtfelde überschritten. Beide haben sich zu Erfolgsmodellen entwickelt. Das hat selbst der UV anerkannt.

Die Vernachlässigung von Gebäuden und Grundstücken durch private Eigentümer ist ein großes Problem. Es ist aber illusorisch zu glauben, eine ,Task Force‘ könne die Eigentumsgarantie des Grundgesetzes aushebeln. Wenn – wie in der Königstraße (nicht Berliner Straße, soviel Ortskenntnis sollte sein) – die Vernachlässigung privater Gebäude eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit erzeugt, muss die Stadt handeln. Das beeinträchtigt natürlich nicht nur den morgendlichen Berufsverkehr, sondern zuletzt uns alle. Alte Gebäude prägen das Stadtbild und Eigentümer sollten und müssen sich darum kümmern, diese zu erhalten. Eigentum verpflichtet, sagt das Grundgesetz. Derzeit arbeiten wir mit der Rechtsabteilung an einer Satzung, die uns mehr rechtliche Handhabe ermöglichen soll.“ Janet Sönnichsen

Auskunft erteilt:
Stabsstelle Bürgermeisterin
Dana Frohbös

Stadt Rendsburg

Die Bürgermeisterin
Am Gymnasium 4
24768 Rendsburg

Tel.: 04331 206-0 (Zentrale)

Tourismus & Marketing

Rendsburg Tourismus und Marketing
Bahnhofstraße 12 – 16
24768 Rendsburg

Tel.: 04331 66345-10

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