Die Wasserqualität der Eider wird bald noch besser sein. Schon jetzt werden im Rendsburger Klärwerk mehr als 95 Prozent der Fremdstoffe aus dem Abwasser herausgefiltert, das schließlich gereinigt in den längsten Fluss des Landes eingeleitet wird. „Mit der bereits im Bau befindlichen vierten Reinigungsstufe wird diese Quote noch weiter erhöht“, so Bürgermeisterin Janet Sönnichsen. „Wir sind sehr froh, dass wir hier jetzt noch einen Schritt weiter- und landesweit vorangehen können.“ Das Land fördert den Bau der bis dato einzigartigen Anlage in Schleswig-Holstein mit 2,4 Millionen Euro – auch um für weitere Kommunen Erfahrungen mit der vierten Reinigungsstufe zu sammeln. Rendsburg wurde aus acht Standorten aufgrund der Nähe zur Eider für das Pilotprojekt ausgewählt: Vier Millionen Kubikmeter Abwasser aus dem Wirtschaftsraum Rendsburg werden jährlich über das Klärwerk in den Fluss geleitet. Das aufbereitete Wasser gelangt damit später auch in die Nordsee.
In den drei ersten Reinigungsstufen werden die Abwässer aus Küche, Bad und Industrie mechanisch, biologisch und chemisch gereinigt. In dem vierten Schritt kann eine Vielzahl an Spurenstoffen, etwa von Medikamenten und Kosmetika, verringert werden. „Die Spurenstoffe werden mittels hochreaktiven Ozons zerschossen und in besser abbaubare Stoffe umgewandelt“, so Stefan Buche, Betriebsleiter der Kläranlage Rendsburg. „In der anschließenden Sandfiltration werden dann die dabei entstehenden Abbaustoffe reduziert.“ Insgesamt kostet der Bau der Anlage, die im Frühjahr 2025 in Betrieb gehen wird, 8,4 Millionen Euro.
Die Vorgaben, die für die Auslegung der Anlage herangezogen werden, orientieren sich bereits an den Entwürfen der neuen Kommunalabwasserrichtlinie, die derzeit auf EU-Ebene überarbeitet wird. Das Thema vierte Reinigungsstufe stellt hier eine wesentliche Änderung dar und wird damit erstmalig im Wasserrecht aufgegriffen. Stefan Buche: „Wir nehmen unsere Funktion als Unternehmen der Daseinsvorsorge und des Umweltschutzes sehr ernst und sind dankbar für die Möglichkeit, die Lebens- und Gewässerqualität mit der Erweiterung unserer Anlage weiter verbessern zu können.“
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