Die Hertie-Stiftung hat die Stadt Rendsburg für das Projekt „Jugend entscheidet“ aus etwa 100 Bewerbungen ausgewählt. Rendsburg ist die einzige Teilnehmerkommune aus Schleswig-Holstein. Bundesweit nehmen zehn Kommunen an dem Projekt teil, das zum Ziel hat, junge Menschen politisch zu beteiligen. Sie werden gehört, ihre Ideen diskutiert, ausgearbeitet und schließlich umgesetzt. „Die Stadt oder Kommune allgemein ist die Keimzelle der Demokratie“, sagt Bürgermeisterin Janet Sönnichsen. „Wenn Jugendliche an der Gestaltung ihrer Stadt teilhaben und sich aktiv einbringen können, ergibt sich ein Vertrauen in Demokratie und die handelnden Personen. ,Die da oben‘ rücken näher, ihr Handeln wird verständlicher.“ Junge Menschen ernst zu nehmen und sie politisch zu beteiligen, ist eines der Ziele von „Jugend entscheidet“. Der gesamte Prozess wird von Expertinnen und Experten begleitet. Es gibt Fachtagungen sowie einen Sachkostenzuschuss über 5000 Euro.
In Rendsburg wird die Jugend bereits beteiligt: Seit zwei Jahren gibt es die Jugendspeaker. Zudem hat die Politik die Einführung eines Kinder- und Jugendbeirats bereits beschlossen. Mithilfe von „Jugend entscheidet“ soll nun die Jugendbeteiligung verstetigt und ausgebaut werden. Matthias Gröning aus dem Fachdienst Bildung der Stadtverwaltung begleitet das Projekt vor Ort. „Wir versprechen uns von der Teilnahme an diesem Projekt professionelle Unterstützung, um die bisherige Jugendbeteiligung systematisch zu erweitern, um diese auf eine breitere Basis zu stellen“, sagt er. Das Projekt ist auf 18 Monate angelegt. Der genaue Ablauf wird in den kommenden Wochen mit der Stiftung abgestimmt.
Dass sich die Beteiligung von Jugendlichen für die Kommunen lohnt, zeigen die ersten drei Projektjahre von „Jugend entscheidet“. 25 Kommunen haben bereits teilgenommen. „Bei den Jugendlichen wurden Barrieren in Bezug auf politisches Handeln abgebaut und das Interesse für (kommunal)politisches Engagement gesteigert“, teilt die Hertie-Stiftung mit. „Seitens der Politik und Verwaltung wurde eine Bewusstseinssteigerung gegenüber den Bedürfnissen von Jugendlichen erreicht.“
Zur Hertie-Stiftung:
Seit mehr als zwanzig Jahren engagiert sich die Gemeinnützige Hertie-Stiftung mit eigenen operativen Projekten sowie durch die Förderung Dritter für eine starke Demokratie. Sie ist eine der größten weltanschaulich unabhängigen und unternehmerisch ungebundenen Stiftungen in Deutschland. Debattieren, im Kommunalparlament entscheiden, Projekte professionell managen: Die Initiativen der Hertie Stiftung vermitteln Kenntnisse und Kompetenzen, die in der Demokratie wichtig sind.
Auskunft erteilt:
Fachdienst Bildung
Matthias Gröning