Er war gut gefüllt – der Ratssaal im Alten Rathaus. Etwa 50 europäische Gäste waren der Einladung von Stadtpräsident Thomas Krabbes und Bürgermeisterin Janet Sönnichsen gefolgt. Im Rahmen des Bürgerfestes der Stadt Rendsburg und anlässlich zweier Partnerjubiläen hatten sie zum Festakt gebeten. Mit dabei waren Vertreter aus Haapsalu in Estland, dem Kreis Ratibor in Polen, Aalborg in Dänemark und Rathenow in Brandenburg. Thomas Krabbes: „Die große Zahl der Gäste zeigt, wie eng die Bande mittlerweile auch über die große Entfernung geknüpft worden sind.“ Bürgermeistern Janet Sönnichsen: „Ich möchte nicht nur denen danken, die die Partnerschaften begründet haben, sondern auch denjenigen, die sie am Leben halten.“ In ihrer Begrüßung bekräftigten beide, dass sie das ihnen Mögliche dafür tun werden, dass diese Freundschaften auch weiterhin wachsen und die kommenden Generationen dabei bestmöglich mit eingebunden werden. „Denn es ist unsere Aufgabe und Verpflichtung, gerade für unsere Kinder und Enkelkinder den Wert eines friedlichen Zusammenlebens auch über Grenzen hinweg auf Dauer sicherzustellen.“
Mit der Küstenstadt Haapsalu besteht nun schon seit 35 Jahren eine Städtepartnerschaft. Im November 1989 wurde ein „Freundschaftsverhältnis“ per Urkunde festgehalten. Über dieses Dokument sagte Urmas Sukles, Bürgermeister in Haapsalu: „It's not only a piece of paper, its much much more. (dt.: Das ist nicht nur ein Stück Papier, das bedeutet uns viel mehr.)“ Auch die Partnerschaft mit dem Kreis Ratibor in Polen feiert in diesem Jahr Jubiläum. Henryk Siedlaczek ist Senator der Republik Polen und ehemaliger Landrat des Kreises Ratibor. Er war Mitbegründer der inzwischen 20 Jahre dauernden Partnerschaft und dankte vor allem den Kindern, die diese Partnerschaft am Leben halten. „Die Kinder von damals treffen sich noch heute. Sie lernten ein gemeinsames Europa kennen.“
Auch die Ev.-Luth. Kirchengemeine hat partnerschaftliche Beziehungen nach Estland, und so sprach auch Bischof Tiit Salumäe zu den weiteren Gästen. „Wenn wir die Vergangenheit nicht verstehen, dann verstehen wir auch das Heute nicht. Wir müssen auch daran denken, wie es in der Ukraine weitergeht. Bitte lassen sie uns alles dafür tun, dass dieser Krieg endet. Wir brauchen Frieden.“ Zum ersten Mal in Rendsburg war Lotte Finck aus Aalborg. „And it is definitely not my last time here (dt.: Und das ist bestimmt nicht mein letztes Mal hier.)“, so die Stadträtin. „It was a very warm welcome. (dt.: Wir wurden sehr herzlich empfangen.)“ Viele der Gäste werden bereits Ende Juli wieder nach Rendsburg reisen, so auch Rathenows Bürgermeister Jörg Zietemann, der schon über 30 Mal zu Besuch war. „Das ist wirklich gelebte Partnerschaft.“
Auskunft erteilt:
Stabsstelle Bürgermeisterin
Dana Frohbös